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2.1) Die Schlittada (Schlittenfahrten) war früher in jedem Engadiner Dorf ein wichtiger, ein zentraler gesellschaftlicher Anlass der langen Winterzeit; eine Tradition, die heute noch in ein paar Dörfern  gepflegt wird. Schlittadas waren organisierte Anlässe, an denen Ledige und Verheiratete paarweise mit einem schönen Pferdeschlitten in ein benachbartes Dorf fuhren, um dort ein gutes Essen einzunehmen und eine Ballnacht zu verbringen.

 

2.2) Chalandamarz ist ein mehr als zweitausend Jahre alter Neujahrsbrauch. Am ersten Tag des neuen Jahres nach dem alten römischen Kalender (calendae martüs) gingen und gehen unsere Schulkinder singend und mit Schellen und Glocken (Plumpas) lärmend in Zuoz und S-chanf z.B. von Haus zu Haus, um die bösen und schlechten Geister des vergangenen Jahres zu vertreiben, eine magische Zeremonie, die heute noch Einheimische wie auch Gäste fasziniert und begeistert.

 

Auch Elena scheint von dieser Magie fasziniert zu sein; vielleicht steckt hinter ihrer naiven, so bezeichnen manche ihre Kunstrichtung, Darstellung dieses alten Brauchs die alte Sehnsucht des Menschen nach dem Reinen und Ursprünglichen und am Schluss nach dem, was ewig bleibt. Dieser Eindruck wird auch bestätigt. wenn man weis, dass Elena nicht ins Freie geht, um sozusagen abzuzeichnen, sondern dass sie zu Hause in ihrem Atelier zeichnet und malt, und zwar so wie sie das Motiv mit ihrem inneren Auge sieht. So entstehen ihre unverwechselbaren Bilder, einmalig und echt und im wahrsten Sinn des Wortes ursprünglich. Nicht der Stil der Malerei ist das Entscheidende, sondern die Echtheit, der persönliche Ausdruck und die persönlichen Vorstellungen, Phantasien, Freuden, Sorgen, Ängste und Erfahrungen.

 

Elena Denoth - Engadinerkunst - CH-7530 Zernez